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1. Geschichtliche Erzählungen für die Unterklassen der höheren Schulen Sachsens - S. 87

1917 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Von Rittern und Burgen. 87 Auf der Burg hauste die ritterliche Familie und fhrte meist ein Das Leben einfrmiges Leben. Von Zeit zu Zeit erschien wohl ein befreundeter auf der 93ur9-Ritter zu Besuch, da gab es Schmausereien und Trinkgelage, auch hielt wohl ein fahrender Snger Einkehr, wute allerhand Neuigkeiten zu berichten, trug seine Dichtungen vor und begleitete den Gesang auf einem Saiteninstrument. An bestimmten Tagen endlich kamen die Bauern der Umgegend auf die Burg und lieferten ihrem Herrn Feldfrchte, Fleisch, Honig und Eier ab. davon lebte dann die Ritterfamilie. Gern ging der Burgherr auf die Jagd. Er verfolgte entweder mit seiner Meute den Bren und den Eber sowie den flchtigen Hirsch, oder er zog mit der Edelfrau auf die Reiherbeize: da lie man den abge- richteten Edelfalken auffliegen und aus den Lften auf den Fischreiher stoen. * Lange Zeit standen die Ritter in hohem Ansehen; waren ja viele unter ihnen, die nicht nur wacker mit dem Schwerte dreinschlugen, sondern auch herrliche Gedichte schufen, Walther von der Vogelweide und Wolfram von Eschenbach waren solche Geisteshelden. Spter hielten viele Ritter nicht mehr, was sie bei der Schwertleite gelobt hatten. Da sie nicht arbeiteten, erwarben sie keinen Reichtum und neideten Raubritter, dem strebsamen Kaufmanne in der Stadt sein Hab und Gut. Im Versteck an der Landstrae lauerten sie ihm auf, nahmen ihm seine Schtze, warfen ihn ins Burgverlies und gaben ihn nur gegen hohes Lsegeld frei. Wegen solcher Untaten starb dann mancher dieser Raubritter am Galgen oder durch das Schwert des Henkers. Fr den Krieg waren die Ritter spter auch nichts mehr ntze. Ende des Ihre Rstungen waren immer schwerer geworden, und da geschah9?ittertum-es zu verschiednen Malen, da die wenig beweglichen, eisengepanzerten Reiter von leichtgewappneten Bauernheeren berwunden wurden. Deshalb sahen sich die Fürsten nach andern Kriegern um: sie warben fr Geld (Sold) kampflustige Männer an, die leichter gerstet zu Fue ins Feld zogen, das sind die Landsknechte. Auch fing man an, das Schieszpulver im Kriege anzuwenden, Schiepulver was half da noch ritterliche Kraft und Gewandtheit? im riese- Uber die Erfindung des Schiepulvers wei man nichts, aber man erzhlt, da der Mnch Berthold Schwarz bei einem Versuche, Gold

2. Abriß der Weltwirtschaftskunde - S. 79

1913 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
A. Wolle. 79 Einige Länder, z. B. Österreich-Ungarn, Frankreich und Italien haben ein Staatsmonopol für Herstellung oder Verbrauch von gebrauchsfertigem Tabak und erzielen daraus hohe Gewinne. Ii. Cierilcb* Robhoffe. A. wolle. Die wichtigsten Handelsartikel aus dem Tierreiche sind die beiden Faser- ftoffe Wolle und Seide. Wolle wird von einer Reihe von Tieren geliefert, die alle zu den Wiederkäuern, also zu den Pflanzenfressern, gehören. Hierher zählen das südamerikanische Alpaka, die Kaschmirziege Hoch- und Mittelasiens, die ziemlich weit verbreitete Angoraziege (Mohair-Wolle) und das Kamel. Der wichtigste aller Woll-Lieseranten ist indes das Schas. a) Naturgeschichtliches. Das Schaf ist eins der bescheidensten und nütz- lichsten Tiere. Es begnügt sich mit dürftigem Graswuchs als Weide und findet infolge seiner dünnen Lippen auch an solchen Plätzen noch Nahrung, wo bereits größere Tiere (Rinder, Pferde) geweidet haben. Als Trinkwasser nimmt es sogar Salzwasser an, wie es zum Teil in den australischen Zuchtgebieten erbohrt worden ist. Neben dem Fleisch und Fell liefert das Schaf teilweife auch Milch; das wichtigste Produkt ist jedoch die Wolle. Die Art der Wolle hängt von der Rasse, den Lebensbedingungen und der Art der Pflege ab. Gut gefütterte Schafe, die möglichst schnell viel Fleisch liefern sollen, bekommen ein grobes Fell und liefern eine dementsprechend weniger wertvolle Wolle. Das gesamte Wollkleid des Schafes bezeichnet man als Vlies. Es besteht aus gröberen Grannen- und den feineren Wollhaaren, oder auch nur aus einer der beiden Arten. Die Haare find zu Büscheln von 100 und mehr vereinigt; diese Büschel bilden wieder größere, die Stapel genannt werden >vergl. dagegen den Begriff Stapel bei Baumwolle S. 70). Bei feiner, gleich- artiger Wolle find die Stapel klein, rund und stumps. Rassen. Nach der Beschaffenheit der Wolle unterscheidet man zwei Hauptgruppen von Schafen, nämlich die mit kurzer, höchstens 25 cm langer, stark gekräuselter, seiner Wolle bedeckten Höhen- oder Landschase und die Niederungsschafe, deren Wolle schwächer gekräuselt oder sast ganz glatt (schlicht), gröber und häufig stark glänzend ist. Das Höhenschaf liefert in der Hauptsache Streichwolle, die zu tuch- artigen, verdeckten Geweben Verwendung findet, das Niederungsschaf dagegen Kammwolle, die sich nicht wie Streichwolle verfilzen läßt und Gewebe mit deutlich erkennbaren Bindungen liefert. Das eigentliche rassereine Höhenschas ist das spanische Merino, der Hauptvertreter des Niederungsschafes das eng- lische und schottische langhaarige Schas.

3. Hülfsbuch für den Unterricht in der deutschen Geschichte, mit besonderer Berücksichtigung der Kulturgeschichte - S. 175

1896 - Berlin [u.a.] : Heuser
bis zum Ende des Zwischenreiches. 175 zum halben Mond, zum Stern, zum goldnen Stern, zum roten Schilde, zum Spiegel, zur Nadel it. a. m. Nach diesen Namen werden auch die Hausbesitzer, so lange es keine Zunamen gab, unterschieden und benannt. Die alten Städte enthielten gewöhnlich wie die alten Dörfer vier Hauptstraßen, die sich in der Form von Kreuzwegen nach den vier Himmelsgegenden bis zu den vier Hauptthoren hinzogen. Alles, was zu einer Genossenschaft oder zu einem Stande gehörte, pflegte in gesonderten Gassen zu wohnen. Daher kamen Straßennamen wie: Gerberstraße, Sporengasse, Hirteugasse, Judengasse, Klostergasse, Pfarr-gasse u. s. w. Die meisten neuen Straßen entstanden jedoch erst durch neue Ansiedelungen von fremden Freien und hörigen Leuten, die durch die bürgerliche Freiheit und Sicherheit angelockt wurden. Die freien Geschlechter, die in die alten Städte zogen, gaben den neuen Straßen ihren Namen oder nahmen auch den Namen derselben an; jeder Geschlechterhof pflegte daneben eine besondere Benennung zu tragen, die vielfach später zum Familiennamen wurde. So gab es in Mainz einen Hof zum Affen, zum alten Schild, zum Schildknecht, zum Schwert, zum Juck in die Höll, zu der Höllen, zum Himmel, zum Jungen, zum großen Jungen, zum Esel, zum Eselgesang, Eselweck, faulen Apfel, Federwisch, Flegel, Frosch, gülden Frosch, zur gülden Luft, zum gülden Schaf, zum güldenen Krebs, zum güldenen Anker, zur großen Eich, zum Mandelbaum, zum großen und kleinen Mehlbaum, Nußbaum, Rosengarten, zur Rosenecke, zur Mitternacht, zum Lintwurm, zur Hennen, zum Falken, zum Gensfleisch und viele andere mehr, die sich zum Teil noch heute erhalten haben. Wie bei den Burgen bestanden die ältesten Befestigungen der Stadt nur in hölzernen Planken oder Pfählen und in Erdwällen, die hie und da noch bis ins 14. Jahrhundert unverändert blieben. Tie ersten Stadtmauern findet man in ehemals römischen Städten, in denen noch die alten römischen Bauten erhalten waren, die als Vorbild dienen konnten und später allein geltend wurden. Türme, Wichäuser und befestigte Thore bildeten außerdem den wichtigsten Bestandteil der Befestigung. Die Türme waren entweder mit der Stadtmauer verbunden oder standen ganz frei und dienten zu gleicher Zeit als Warten wie die Landwehren, die an der Grenze der Feldmark angelegt wurden. Während die Wichäuser befestigte Gebäude darstellten, die öfter turmartig gebaut waren, erschienen die befestigten Thore meist mit Türmen

4. Deutsches Lesebuch für Mittel- und Oberklassen der Volksschulen - S. 315

1914 - Nürnberg : Korn
315 gedruckte Werk war eine lateinische Übersetzung der Psalmen, die 1457 vollendet wurde. Aber Gutenberg hatte bereits sein ganzes Vermögen der neuen Erfindung zum Opfer gebracht und schuldete an Faust eine beträchtliche Summe. Da er nicht zahlen konnte, nahm. Faust seine Druckerei in Beschlag und nötigte dadurch Guten- berg wieder nach Straßburg zu gehen, von wo er jedoch noch- mals nach Mainz zurückkehrte und mit geliehenem Gelde eine neue Werkstatt gründete. Das nächste Buch. das Faust und Schösser druckten, war eine lateinische Bibel, die, schon un- gleich billiger als eine geschriebene, zuletzt für 30 Gulden ver- kaust ward. Ais im Jahre 1462 Mainz durch den Kurfürsten Adolf von Nassau in Brand gesteckt ward, verbrannte auch Fausts Werkstätte und diejenige Gutenbergs geriet ins Stocken. Damals verließen viele Buchdruckergehilfen, die man, um das Geheimnis zu bewahren, bis dahin ängstlich bewacht hatte, Mainz und legten in Augsburg, Nürnberg, in der Schweiz und in Italien Druckereien an. Faust und Schösser eröffneten ihre Werkstatt bald wieder. Gutenberg wurde nach dem Verkaufe der seinigen untep die Hofleute des Erzbischofs von Mainz aufgenommen und lebte, wenn auch arm, doch sorgenfrei bis an sein Ende, 1468. Im Jahre 1837 hat die Stadt Mainz dem Erfinder der Buch- druckerkunst ein Denkmal gesetzt. Durch die Erfindung der Buchdruckerkunst wurde die Ver- breitung der Bücher, denen die weitere Erfindung des Einbindens eine bequem zu handhabende Form gab, ungemein befördert und wissenschaftliches Streben und geistige Bildung zu einer bisher ungeahnten Höhe erhoben. «„brä. t 254. Die Schildkröte. Die Schildkröten sind höchst merkwürdige und unter den Amphibien wohl die nützlichsten Tiere; denn sie werden nicht nur jung, wenn ihre Schalen noch weich sind, von Tieren aller Art gefressen sondern auch von Menschen ihres guten Fleisches und ihrer zahlreichen Eier wegen überall aufgesucht und verzehrt. Es gibt sehr viele Gattungen, weiche größten- teils in wärmeren Ländern leben und sich teils im Meere teils in Sümpfen, Flüssen oder auf dem festen Lande auf- halten. Ihre Nahrung ist nach dem Aufenthalt verschieden und besteht bei den Land- und Meerschildkröten in Kräu- s

5. Deutsches Lesebuch für Mittel- und Oberklassen der Volksschulen - S. 329

1914 - Nürnberg : Korn
329 Dem Fuchs gefiel die Rede wohl. Er sagte: „Ich gehorche euch in allen Stücken." Und da kehrte er dem Krebse sein Hinterteil zu mit dem großen und starken, haarigen Schwänze; in den schlug der Krebs seine Scheren, ohne daß der Fuchs es merkte, und rief: „Nun, wohl hin!" Und da lief der Fuchs, wie er in seinem Leben noch nicht gelaufen war, daß ihn die Füße schmerzten; und als das Ziel erreicht war, so drehte er sich geschwind herum und schrie: „Wo ist nun der arme Krebs? Wo seid ihr? Ihr säumt gar zu lange!" Der Krebs aber, der dem Ziele jetzt näher stand als der Fuchs, rief hinter ihm: „Herr Fuchs! was will diese Rede sagen? Warum seid ihr so langsam? Ich stehe schon eine hübsche Weile hier und warte auf euch! Warum kommt ihr so saumselig?" Der Fuchs erschrak ordentlich und sprach: „Euch muß der Kuckuck hergebracht haben!" zahlte seine Wette, zog den Schwanz ein und strich von dannen. vechsiun. 263. Das Pulver. Daß unser schwarzes Schießpulver aus 16 Teilen Salpeter, 2 Teilen Schwefel und 3 Teilen Kohlenstaub bestehe, weiß jetzt fast jedes Kind. Wer aber zuerst die Massen also gemischt oder mit anderen Worten: wer das Pulver erfunden habe, weiß nie- mand. Schon vor 1600 Jahren brannten die Chinesen in Asien allerlei schöne Feuerwerke damit ab. Schon vor 700 Jahren sprengten die Deutschen in den Silberbergwerken des Rammel- berges bei Goslar am Harz das Gestein mit Hilfe des Pulvers; aber noch ward es nicht gebraucht um Menschenleben zu rauben. Etwa um das Jahr 1320 soll man darauf gekommen sein es dazu anzuwenden. Damals lebte im Kloster zu Freiburg in Baden ein Mönch, Bertold Schwarz, ein verständiger Mann. Inder Einsamkeit und Stille seiner Zelle grübelte er über viele Dinge, dachte, wie viele Leute seiner Zeit, vielleicht auch darüber nach, ob er nicht den Stein der Weisen, d. h., die Kunst erfinden könne aus Kot und Steinen Gold zu machen. Das war nun freilich nicht gut und viele Weise jener Zeit sind über diesem Suchen zu Toren geworden. Er mischte nun und mischte immer zu, vieles und vielerlei; aber nimmer wollte kommen, was er suchte. Einmal auch zerstieß er Schwefel, Salpeter und Holzkohlen in einem eisernen Mörser zu feinem Staube und deckte den Mörser mit einem Steine zu. Indessen hatte sich der Tag geneigt und der Mönch wollte sich ein Licht anschlagen um besser sehen zu

6. Deutsches Lesebuch für Volks- und Bürgerschulen - S. 28

1873 - Leipzig : Wartig
28 bogel über ifyren köpfen fckioebt, ober irgenb ein $rember den §of betritt. ©ie 9tai)rung be3 £?akne§ mie der Hübner befielt auä ^nfeften, ßaröen und 9jiaben, die sie au^ufckarren toiffen, ©ra3fpi|en und allerlei ©amenförnern. (g§ toirb ju iljrem Sboklbefiuben beitragen, toenn sie ^ßtafc ¿um Scharren, ©anb ¿um Saben, Sbaffer ¿um ©aufen und Heine ^alfftücfcken ober Gsierfdjalen ¿um 3serfc£>iucien ftnben fönneu. $kr bicfman; biger Stagen, der einen fcfyarfen, fauern ©aft abfonbert, imt ungemeine Serbauungsfraft. ©a§ Verbauen fängt fcfyon im topfe an und toirb im <gauptntagen Oouenbet. ©ie ¿ottkuer nüjsen uns tijeils burck ii)re (gier, tbeil3 burck i§r fd^ma<i£;afte§ $leifcb. ©ie legen oft fclfon oom Februar an bis Sluguft 120 bi3 160 (gier; in der Staufer und im Üxßinter legen sie nickt. ¿Damit sie die (gier nicht in ©dfeunen und ©tälle forttragen, mufj man den ¿gübnerftall und die Hefter oft reinigen und immer ein (gi — baö Dceftei — liegen laffen. ©ie Srüteluft der ¿geune er= fennt man baran, bap biefe die §al§febern fträubt, oiel auf dem Riefte fi|t und gluclenbe ©öne £)ören läfjt. 2lu3 den der Srutkemte untergelegten (giern fommen am 20. ober 21. ©age die jungen au§, rnelc^e gleich) den jungen (guten und ©änfen ¿uerft mit einem meinen $laum bebeclt finb. ©ie (gute und baö £uf)u, 1. 2iel)nlicf)feiten: Seibc ^aben einen kornartigen ©c£)nabel, 2 $üfje mit 3 3cken born, und 1 nach f>inten, 2 ^tilget und einen eiför= migen Sieger. ©otoof)t der Körper der (gute, als auef) der be§ ¿Qubnc§ ist mit fiebern bebeeft. 9ticf)t nur die (gute, fon= bern aud) ba3 <gubn legt (gier, au§ benen nack breimöcbentlidjer Bebrütung die 3un9en kerborf'°^nxen. 93eibe toerben oon den dftenfeken ikrer (gier und ikreä $leifcke§ ioegen gekalten, man nennt sie ¿gau§bögel. Sei beiben ¿eidmet ficb ba§ üdmnnckeit oor dem Sßeibcben burck febönereä ©efieber und burck die ©timme au3. 3beber die eine nock die anbere ist befonber^ gefebidt im fliegen. 2. Unäknlickfeiten: ©ie (gute kat einen breiten, flackgcmölbten ©cknabel, beffen Räuber köderig finb, bae> £>ubn bagegen einen Pfriemen; förmigen mit toenig gebogener ©pitje. ©ie brei Sorbeqeken der (gute finb mit einer ©dnoimmkemt öerbunben, mäkrenb die be§ ^ukne§ freifteken. Sermittelft biefer ©ebtoimmbaut

7. Geschichtliche Erzählungen für die Unterklassen sächsischer Realschulen und verwandter Lehranstalten - S. 87

1915 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
87 Auf der Burg hauste die ritterliche Familie und fhrte meist ein Das Leben einfrmiges Leben. Von Zeit zu Zeit erschien wohl ein befreundeter auf er urg' Ritter zu Besuch, da gab es Schmausereien und Trinkgelage, auch hielt wohl ein fahrender Snger (Mehr, wute allerhand Neuigkeiten zu berichten, trug seine Dichtungen vor und begleitete den Gesang auf einem Saiteninstrument. An bestimmten Tagen endlich kamen die Bauern der Umgegend auf die Burg und lieferten ihrem Herrn Feldfrchte, Fleisch. Honig und Eier ab, davon lebte dann die Ritterfamilie. Gern ging der Burgherr auf die Jagd. Er verfolgte entweder mit seiner Meute den Bren und den Eber sowie den flchtigen Hirsch, oder er zog mit der Edelfrau auf die Reiherbeize: da lie man den abge-richteten Edelfalken auffliegen und aus den Lften auf den Fischreiher stoen. Lange Zeit standen die Ritter in hohem Ansehen; waren ja viele unter ihnen, die nicht nur wacker mit dem Schwerte bremschlugen, sondern auch herrliche Gebichte schufen, Walther von der Vogelweide und Wolfram von Eschenbach waren solche Geisteshelden. Spter hielten viele Ritter nicht mehr, was sie bei der Schwertleite gelobt hatten. Da sie nicht arbeiteten, erwarben sie keinen Reichtum und neibeten Raubritter, dem strebsamen Kaufmanne in der Stadt sein Hab und Gut. Im Versteck an der Landstrae lauerten sie ihm auf, nahmen ihm seine Schtze, warfen ihn ins Burgverlies und gaben ihn nur gegen hohes Lsegeld frei. Wegen solcher Untaten starb dann mancher dieser Raubritter am Galgen oder durch das Schwert des Henkers. Fr den Krieg waren die Ritter spter auch nichts mehr ntze. Rittertums Ihre Rstungen waren immer schwerer geworden, und da geschah es zu verschieden Malen, da die wenig beweglichen, eisengepanzerten Reiter von leichtgewappneten Bauernheeren berwunden wurden. Deshalb sahen sich die Fürsten nach andern Kriegern um: sie warben fr Geld (Sold) kampflustige Männer an, die leichter gerstet zu Fue ins Feld zogen, das sind die Landsknechte. Auch fing man an, das Schieszpulver im Kriege anzuwenden, Schiepulver was half da noch ritterliche Kraft und Gewandtheit? tm riese' der die Erfindung des Schiepulvers wei man nichts, aber man erzhlt, da der Mnch Berthold Schwarz bei einem Versuche, Gold

8. Das Lesebuch für Schul- und Hausunterricht - S. 173

1815 - Leipzig : Fleischer
j75 delsack auf, wvrnach der Bar tanzte. Der Führer glaubte einen Zauberer vor sich zu haben, und fürchtete, von demselben selbst verschlungen zu werden. Er nahm die Flucht. 3um Scherz that Kahle, als wolle er ihm nach- setzen. Der Mann wurde 79 Jahr alt. Ein solcher großer Fresser, Karl Domery, lebte noch in diesem Jahrhunderte. Er gehörte zu einer großen Fresserfamilie, denn seine 9 Brüder gaben ihm im Fres- sen nichts nach. Er hatte bis zum Listen Jahre i74 Katzen gefressen, mit Ausnahme der Eingeweide, die er nur im höchsten Hunger genoß. — Der entsetzliche Fresser Trarare, gebürtig aus Lyon, der ganze Körbe unreifes Obst, Katzen, Ratten, Schlangen, ja selbst Leichen im Hospitale, abgezapftes Blut, Aas u. s. w. fraß, konnte die Haut seines Unterleibs, wie ein Tuch um den ganzen Leib herumlcgen, wenn er noch nüchtern war, hatte er sich aber ganz dick und voll gegessen, so war sein Bauch aufgeschwollen, wie bei einem Wasser- süchtigen. Es hat ein berühmter Naturforscher Versuche mit Hünern, namentlich mit Truthünern gemacht, aus wel- chen sich ergab, daß der Magen dieser Thiere, wie der Magen der Vögel überhaupt, gewaltig stark und der Magensaft überaus scharf und verzehrend sei. Steck- nadeln werden von ihrem Magen zusammengebogen, und der an sich scharfe Magensaft löset auch bei diesen Thie- ren das Empfangene ungewöhnlich stark auf, so daß selbst Blei- oder Eisenkugeln merklich am Gewicht verlieren.

9. Vorbereitung zur WeltGeschichte für Kinder - S. 71

1800 - Göttingen : Vandenhoek und Ruprecht
Erfindungen. 71 §. 35» Ii Erfindungen. Nicht alle Menschen find gleich ge« scheut; einer ist klüger wie der andre. Eo neu du noch in der Welt bist, so wirst du das doch schon aus eigner Er« farung wissen. Die meisten Menschen gehen so phlegmatisch ihren Gang fort, und tun nichts, als was andre tun, und was sie selbst von je her getan haben. So machen es alle Tiere: Löwen und Bienen leben noch jetzt gerade so, wie sie zu Simsons Zeit lebten, und bauen ihre Holen und Zellen noch völlig auf die nämliche Art. Aber unter Menschen finden sich manchmal Extramenschen, Köpfe, Ge- nien, etwa einer einmal unter hundert- tau-

10. Vorbereitung zur WeltGeschichte für Kinder - S. 105

1800 - Göttingen : Vandenhoek und Ruprecht
Begriff der Weltgeschichte. roy todte Still« herscht weit und breit, Lo». wen unv Tiger wonen wieder da, und tigerartige Menschen rauben da. Und wie wird's, nach 220a Jaren) hier bei uns wieder aussehen? — § 4 *v Wie ändern sich die Mknfchkn/ im Lauf der Zeit! Aus Weißen werden Schwarze, aus Riesen werden Zwerge, aus Tölpeln werden Stuher, aus Klu- gen werden Dumme, aus hübschen Leuten Räuber, und alles das auch umgekert: so wie es Klima und Mode, Regenten und Tyrannen, Erfinder und Kah^r und Köche und Schneider (oben S. 55), haben wollen: D§S gescheutste Volk der alten Welt) die Äegyptier, sind nicht mtr: man E 5 ver-
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